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Der Schneesturm
Salzburger Festspiele
In einer Fassung von Kirill Serebrennikov
Nach seinem Titel gefragt, gibt der Autor eine Antwort, die in die Zukunft führt. „Ich liebe den Schnee. Der Schnee bedeckt die Erde und alles wird schön. Da sind die Verwerfungen, all die Widersprüche des Alltags und dann schneit es und die Welt ist schön“, sagt Vladimir Sorokin im Gespräch über seinen Roman, der wie bei Puschkin und Tolstoi den Titel Метель (Schneesturm) trägt und auf den ersten Blick ein Kondensat, ein Intertext der russischen Schneesturmtradition zu sein scheint. „Wenn Sie unterwegs sind und in einen Schneesturm geraten, war es das. Es ist ein schönes Phänomen, aber auch ein schreckliches, schicksalhaftes Ereignis. Meine Erzählung hat in Wahrheit drei Protagonisten: den Arzt, seinen Kutscher und den Schneesturm. Am Ende siegt der dritte.“
Wie die Schönheit des Schnees ist auch die Sprache des 19. Jahrhunderts, in der Sorokin erzählt, eine Täuschung. Der hellsichtige Visionär führt uns mit Referenzraum, Personal und Erzählsound zunächst in die Irre. Die postapokalyptische Odyssee des Arztes Garin, der einen Impfstoff in eine abgelegene Ortschaft bringen will, wo eine mysteriöse Seuche die Bewohner·innen in Zombies verwandelt, spielt in der Zukunft.
Kirill Serebrennikov (Regie, Bühne und Kostüme), Vlad Ogay (Bühne und Kostüme), Alexander Manotskov (Musik) Evgeny Kulagin und Ivan Estegneev (Choreografie), Ilya Shagalov (Video-Design), Sergej Kuchar (Licht-Design), Viacheslav Kasianov (Sound-Design), Alina Aleshchenko (Künstlerische Produktionsleitung), Birgit Lengers und Anna Shalashova (Dramaturgie), Elizaweta Veprinskaja (Mitarbeit Bühne und Kostüme).
Besetzung mit August Diehl (Dr. Garin), Filipp Avdeev (Perkhusha), Sonja Beißwenger, Yang Ge, Malika Maminova (Marimba, Vibraphon, Perkussion), Belendjwa Peter, Frol Podlesnyi (Live-Kamera), Mikhail Poliakov (Keyboard), Varvara Shmykova, Claudius Steffens und anderen.